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Exkursion im Fach Biologie Klasse 9 – Kooperation mit der MLU Halle

Erstellt von Selina (Bericht), Cara, Evelyn, Lena K. und Julius (Fotos), alle Kl. 9b |

Am Montag, den 12. Juli 2021, fand für die Klasse 9b eine Exkursion im Rahmen einer Doktorarbeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt. Die Klasse 9a hatte schon in der Woche zuvor das Vergnügen; dort wurde die Exkursion sogar mit der App MAPS.ME über die genauen GPS-Daten koordiniert.

Als gesamte Klasse machten wir uns nach der 4. Stunde auf den Weg zur Rabeninsel, um mehr über das Ökosystem Wald zu erfahren. Jedoch wurden wir nicht einfach herumgeführt und sollten nur zuhören, sondern wir wurden selber aktiv in Form einer Stationsarbeit. Vor unserem Rundgang gingen wir als allererstes aus dem Wald heraus, um die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtintensität und Windgeschwindigkeit zu messen. Nachdem wir diese Werte mithilfe verschiedener Messgeräte ermittelt hatten, nahmen wir auch die Werte im Wald und uns wurde bewusst, dass Temperatur, Lichtintensität und Windgeschwindigkeit niedriger waren als außerhalb des Waldes, aber die Luftfeuchtigkeit dafür höher.

Richtig los ging es dann aber erst danach, denn nun beschäftigten wir uns intensiv mit den Pflanzen und Tieren des Waldes. Wir bestimmten Bäume anhand ihrer Merkmale, stellten Nahrungsketten auf und fanden heraus, warum Moose und Totholz für das Ökosystem so wichtig sind. Dabei kam auch die App „Flora incognita“ zum Einsatz, eine App, mit deren Hilfe man ganz einfach Pflanzen anhand ihrer Blüte und Blätter erkennen kann. Eine Frage, die wahrscheinlich oftmals schon aufgekommen ist, konnten wir während der Exkursion ganz einfach beantworten; nämlich wieso der beinahe gesamte Waldboden von Moos übersät ist. Moose nehmen bei Regen unglaublich viel Wasser auf und speichern dieses, bis sie es langsam wieder abgeben. Damit schützen sie nicht nur den Waldboden vor Austrocknung, sondern sie leisten auch einen Beitrag für das kühle und feuchte Waldklima.

Und warum ist dann Totholz so wichtig? Auch das konnten wir beantworten, denn Totholz ist nicht komplett tot! Säugetiere wie der Siebenschläfer, in Höhlen brütende Vögel oder Reptilien profitieren davon. Auch unzählige Pilze, Insekten und Wirbellose leben vom und im Totholz.

In einer der spannendsten Stationen konnten wir selber aktiv werden. Indem wir eine Probe des Bodens nahmen und es mit destilliertem Wasser vermischten, erhielten wir eine Flüssigkeit, aus der man den pH-Wert des Bodens und den Nitratgehalt ermitteln konnte. Unsere Bodenprobe hatte z. B. einen pH-Wert von 6 und einen Nitratgehalt von 10mg/l. Der Boden war also sauer, denn 6 < 7 und hatte einen guten Nitratgehalt. Wäre dieser zu hoch gewesen, hätte dies die Pflanzen belastet und könnte auch eine Gefahr für uns Menschen darstellen, da es ins Grundwasser gelangen könnte.

In der letzten Station erarbeiteten wir uns noch einmal die Schichtung des Waldes, was wir zuvor auch schon im Biologieunterricht theoretisch getan hatten. Uns wurde dabei bewusst, dass die Rabeninsel eine sehr gute Kraut- und Strauchschicht hat, denn man findet sehr viele Sträucher, Kräuter und auch Farne. Auch ordneten wir die Tiere des Waldes in die einzelnen Schichten ein, wofür uns jedoch Hilfskarten mit verschiedenen Tieren und ihren Namen zur Verfügung standen. An jeder Station fand man außerdem eine kleine Box mit Hilfsmitteln, um eine abwechslungsreiche Stationsarbeit zu erleben.

Alles in allem war diese Exkursion sehr schön und auch differenziert zu unserer herkömmlichen Unterrichtsweise. Man konnte das, was man bereits in der Theorie im Unterricht gelernt hatte, nun auch in die Praxis umsetzen und den Wald mit ganz anderen Augen sehen.