„Erzähl mir keine Märchen“

Stelle dir vor, zentrale Figuren aus den Grimm’schen Märchen treffen aufeinander, weil die Märchenwelt durcheinandergeraten ist. - Was passiert dann? Wohin führt das? Kann das überhaupt gutgehen?

Vor diesen und anderen Fragen standen dieses Jahr die Schüler*innen der Theater-AG, weil es wichtig war, endlich wieder einmal ein kindgerechtes Stück für Schüler*innen der Klassenstufen 5 und 6 zu inszenieren. Und so vertieften wir uns gemeinsam in die Welt der Grimm’schen Märchen und entschieden uns für zentrale Figuren. Dabei fiel uns auf, dass die Märchenfiguren biographisch eng miteinander verknüpft sind und alle mit persönlichen Problemen zu kämpfen haben. Somit war der inhaltliche Rahmen des Stückes auch schnell abgesteckt: Märchenfiguren treffen aufeinander, werden sich ihrer Probleme bewusst, wollen sich therapieren und ihre problematischen Eigenschaften loswerden, um am Schluss sich doch so anzunehmen, wie sie sind.

Rasch erarbeiteten sich die Schüler ihre unterschiedlichen Rollen. Gemeinsam reflektierten sie Probleme in der Märchenwelt, transferierten sie auf die Lebenswirklichkeit von Schüler*innen und entwickelten darauf aufbauend Ideen für unser Stück. Dabei gelang es ihnen immer besser, sich in ihren darzustellenden Charakter hineinzuversetzen und auf der Bühne authentisch zu interagieren. Aus neun Schüler*innen unterschiedlicher Jahrgänge, von denen sieben Schüler*innen das erste Mal „die Bühnenbretter erklommen“, wurde eine starke Gruppe, die sich wertschätzte und gegenseitig unterstützte.

Am Ende entstand ein sehr kurzweiliges und abwechslungsreiches Theaterstück. In der Vorstellung überzeugten die Schauspieler*innen durch selbst geschriebene Dialoge, eigene Kostüme, gelungene Instrumentaleinsätze und eine schwierige Tanzchoreographie. Präzise Auftritte generierten eine Komik, die das Publikum sehr erheiterte und langanhaltend applaudieren ließ. 

V. Riese                                                          M. Seidel